Frankensteins Tochter Titel
Katharina Kohm
Lyrik • Prosa

Titelseite von ›Schuppenflügel. Ein Zyklus in Kehrtwenden‹
Einband und Typografie Hans-Joachim Kotarski


Mohn und Fäden
von glitzerlosen Netzen
spannt die Welt in ein Theater
ruheloser Szenen

Surreal macht schön und frei
und einzigartig spinnen wir
schwarze Seidenhüllen
und meinen
es wären Flügel

weiter …



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Der Zeilenraum wird zur Möglichkeit zwischen den Zeilen, den Gitterstäben, die den Kontakt mit der Welt draußen möglich machen.
Die ständige Frage des Austauschs zwischen Wort und Welt, die Verwandlung des Einen in das Andere und immer wieder das Hadern in einer Art Zwischenstufe sind zentral für das Werk.
Durch die Liebe wird diese eigene Welt zum Prüfstein, zur Frage, ob ein Austausch zwischen Ich und Du überhaupt möglich ist. Das Du wird jedoch in der eigenen Wortwelt zur Funktion, kann nicht überleben und findet keine eigene Stimme. So kommt es zum Kampf zwischen den Elementen, der nicht spurlos am Eigenen vorbei geht.
Und wenn dann doch der Schock kommt, die Katastrophe Welt ungeplant einbricht durch einen Spalt hindurch, wenn sich das Andere, der Andere, plötzlich herausreißt, dann wird doch bemerkt, dass es einen Kontakt gab, dass es die Liebe wirklich gab und dass sie hier erst begriffen wird, wenn es zu spät scheint. Die Wirklichkeit wird erstmals wirklich wahrgenommen in der Ohnmacht über den Verlust der Liebe, wodurch sich alles ändert.
Vom eigenen jugendlichen Theater zur Einsicht – aber das nicht ganz und niemals ganz.

Doch sind die Texte trotz der hermetischen Rhythmik und ihrer Grenzen Fragmente, da sie sich im Zusammenhang mit den anderen Texten befinden und so stetig anders gelesen werden können, im ständigen Austausch stehen. Die lyrischen Prosatexte innerhalb des Zyklus, die Oszillation zwischen Lyrik und Prosa ordnet die Geschichte und gibt jedem Text doch seinen autonomen Charakter. Da sich das Geschriebene doch in eine Art zyklische Ordnung einfindet, werden Bilder, die durch den Text hindurchschweben weiter getragen, um sich langsam zu verändern auf dem Weg in die Welt. Eine Geburt, die doch das Kostbarste zu verlieren scheint.

 

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Aus dem Inhalt
Gruppenbild Türkey
Fotografien Philipp Bohrmann bookletFrankensteinZeichnungen Ludwig Schmeisser
iohne
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